FC Grimma löst Pflichtaufgabe beim HFC

20. September 2023

Das erste Mulde-Derby zwischen dem HFC Colditz und dem FC Grimma ist Geschichte. Erwartungsgemäß setzte sich der Oberligist gegen den Vertreter aus der Landesklasse-Mitte mit 3:2 durch, auch wenn über weite Strecken des Spiels kein Klassenunterschied zu erkennen war.


Der Underdog aus Colditz bot dabei dem Favoriten vor gut 290 Zuschauern die Stirn und zeigte trotz sengender Hitze einen starken Kampf. “Großes Kompliment an meine Mannschaft für den Fight, den sie geliefert hat. Mit etwas mehr Mut in einigen Phasen des Spiels und dem nötigen Matchglück wäre sicherlich ein Sieg für uns drin gewesen” so ein enttäuschter, aber auch etwas stolzer Alexander Kunert nach dem Spiel.
Frühzeitig zog der Gastgeber durch seine Spielweise auch die Mehrheit der überwiegend neutralen Zuschauer auf seine Seite, sodass richtige Derby-Stimmung aufkam. Wenn Max Demmler seine Chance zum Führungstreffer für den Außenseiter hätte nutzen können, wäre sogar ein anderer Spielverlauf möglich gewesen. Nach einem Beiersdorf-Freistoß in die Arme von Paul Reichelt sieht der Colditzer Schlussmann Max Demmler durchstarten und schickt ihn mit einem weiten Abschlag auf die Reise. Beim Versuch den Ball mit Gefühl über den Hüter ins Tor zu legen, geht der Ball aber über das Gehäuse. (6.) Kunert hatte sein Team gegen seinen ehemaligen Verein gut eingestellt, denn bis zur Trinkpause in der Mitte der ersten Hälfte erarbeiteten sie sich ein optisches Übergewicht. Durch ihre furchtlose Spielweise schienen sie den Oberligisten auch etwas zu beeindrucken. Nach der Trinkpause kam der Favorit dann besser ins Spiel und erarbeitete sich erste Torgefahr. Samyr Farkas verfehlte zweimal knapp das Gehäuse (24. und 29.), noch bevor sich Beiersdorf mit einem Freistoß versuchte. (38.) Torchancen waren jetzt vorhanden, die erwartete zwingende Torgefahr ließ der zwei Klassen höher spielende Gast aber vermissen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nutzte der Favorit aber eine Unachtsamkeit in der Colditzer Verteidigung eiskalt aus und brachte sich zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt in Front. Ein Colditzer Verteidiger unterschätzte dabei einen weiten Diagonalball von Tim Mattheus und Patrick Böhme konnte fast unbedrängt einköpfen. (45.)
Im zweiten Spielabschnitt wurde der Oberligist auch zielstrebiger in Richtung Colditzer Tor, vergab aber mehrfach die Chance auf das 2:0. So musste es aus Grimmaer Sicht ein Strafstoß richten, um den nächsten Treffer zu erzielen. Nach einem Foulspiel an Farkas im Strafraum zeigte Schwermer direkt auf den Punkt – Jackisch verlud Reichelt und traf. (54.) Wer glaubte, dass der Favorit nun seiner Rolle gerecht wurde und das Spiel nach Hause schaukelt, sah sich getäuscht. Als Max Demmler über die linke Seite durchgebrochen war, und unter Begleitung von Akam Sabah Choschnau in den Strafraum drang, konnte der Gäste Verteidiger Demmler nur durch Foulspiel an der Entstehung von Colditzer Torgefahr hindern. Marcel Wagner nahm sich der Sache an und verwandelte den Elfmeter nur 4 Minuten nach dem 2:0 sicher.(58.) Der Außenseiter bekam nun die zweite Luft und Grimma wackelte. “Das, was wir natürlich nicht wollten, trat dann mit dem Anschlusstreffer ein. Hausdorf kommt noch einmal auf, die Begegnung bekommt völlig unverständlich noch einmal unnötig Hitze“, so ein sichtlich genervter Steffen Ziffert. Mit dem Publikum im Rücken kam der Außenseiter nochmal richtig auf, ohne jedoch mit zwingenden Torgefahr zu erlangen. Interessant wäre gewesen, wenn Schiri Schwermer nach einem Zweikampf von Wagner und Spreitzer im Gäste-Strafraum abermals auf den Punkt gezeigt hätte. (89.) Stattdessen gelang Patrick Böhme, der bei seinem Tor in der Nachspielzeit zum 3:1 von einem Missverständnis von Tom Reißig und Paul Reichelt profitieren konnte, und ins leere Tor traf. (90.+5) Aber selbst da gab sich Colditz nicht auf und kam abermals zum Anschluss.

Max Lindners Schuss wurde zwar abgefälscht, schlug aber unhaltbar ins Tor ein. (90.+6) Eine Minute später pfiff der sehr gut das Spiel leitende Felix-Benjamin Schwermer das Spiel ab und bewahrte Grimma womöglich vor weiteren Ungemach. Auch wenn die Enttäuschung auf Colditzer Seite natürlich groß war, konnten sie erhobenen Hauptes den Platz verlassen. Sie haben gegen den zwei Klassen höheren Gegner ein großes Spiel geliefert und hatten diesen am Rande einer Sensation. “Wir haben unser Ziel erreicht, doch über das Wie werden wir in den kommenden Wochen reden.“ “Das hat mir gegen einen unterklassigen Gegner nicht gefallen“, so der Gäste-Trainer.
Kunert hofft, dass seine Mannschaft das Gute aus dem Spiel mitnimmt und in den Liga-Alltag übertragen kann. Am kommenden Sonntag kommt Kesseldorf in die Hausdorfer Anona-Arena und es geht wieder um Punkte in der Landesklasse. Vielleicht hat man für die künftigen Heimspiele wieder neue Zuschauer gewonnen, denn die große Kulisse vom Sonntag machten auch viele ehemalige Gäste aus Grimma aus. Und wie unschwer zu erkennen war, standen diese optisch und stimmungstechnisch hinter dem HFC. Darüber sollte man sich muldeabwärts mal Gedanken machen.

Colditz: Reichelt-Schirner ab 83. Lungwitz-Schmidt ab 84. Morgenstern-Käseberg ab 90.+2 Neuhaus-Mörtlbauer-Köhler ab 71. Lindner-Goll-Demmler-Reißig-Wagner-Zaltzberg ab 59. Granados Silva

Grimma: Böhm-Pechmann ab 73. Walter-Mattheus-Choschnau ab 59. Bartsch-Tröger-Jackisch-Beiersdorf-Böhme-Spreitzer-Ziffert-Farkas

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