Beim Colditzer Gastspiel am Samstag in Heidenau war für die Kunert-Elf das dritte Spiel in Folge nichts zu holen. Bei der 0:2-Niederlage fällt abermals auf, dass es derzeit wohl in der Offensive etwas hakt. In den letzten drei Partien erzielte Colditz “nur” einen Treffer, das Tor beim 1:4 gegen Freiberg resultierte dabei aus einem direkt getretenen Freistoß. “Die Enttäuschung über die erneute Niederlage ist natürlich groß, keine Frage.” “Wichtig ist jetzt aber, nicht in diesen negativen Emotionen zu verharren und wieder positive Gedanken zuzulassen”, so HFC-Coach Kunert.
Er sah in Heidenau eine ereignisarme erste Halbzeit. Auf beiden Seiten entstanden dabei keine zwingenden Torchancen. Patrick Langhans (Heidenau) traf nur das Außennetz (21.) und Mannschaftskapitän Kevin Mörtlbauer (Colditz) schoss nach einer Direktabnahme in die Arme von Torhüter Marcel Zönnchen.(29.) Das war es dann auch, was es von beiden Mannschaften auf den Ergebniszettel schaffte. Das Positive an der Sache war, dass beide Mannschaften defensiv gut standen und die gegnerischen Angriffe zu verteidigen wussten. Auf der anderen Seite aber fehlten den Offensivkräften auf beiden Seiten die entscheidenden Ideen, um die gegnerischen Defensivreihen vor Probleme zu stellen. Ein typisches 0:0 Unentschieden eben.
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich daran zunächst nichts, auch wenn Heidenau sich ein kleines optisches Übergewicht erarbeitete. Zur Mitte der zweiten Halbzeit kam dann doch noch etwas Musik ins Spiel. Wie aus dem Nichts kam Heidenau durch Sten Lüdeke zur Führung.(72.) HFC-Schlussmann Leon Schiffel griff daneben und musste den Ball passieren lassen. Auf der anderen Seite forderten die Colditzer nach einem Handspiel im Strafraum der Gastgeber einen Strafstoß. Schiedsrichter Carl Wundram entschied sich gegen den Pfiff, auch wenn die Heidenauer Verteidiger das Handspiel bestätigten. Da kann ja nur ein nicht strafbares Handspiel vorgelegen haben. Kurz darauf wurde HFC-Verteidiger Felix Käseberg bei einem Heidenauer Angriff im eigenen Strafraum von Oliver Franz weggestoßen. Für Schiedsrichter Wundram alles regelkonform. Franz konnte dadurch aber Frei vor Schiffel zur Vorentscheidung einschießen 2:0. (79.) Danach passierte nichts mehr und der Heidenauer Heimsieg war perfekt. Bei den Gästen hingegen hingen die Köpfe, weil es abermals eine Niederlage gab. Colditz gelingt es aktuell nicht, eigene gefährliche Offensivaktionen zu kreieren und daraus natürlich auch Tore zu erzielen. Vor einigen Wochen und vor allem auch in der Hinrunde waren das noch die großen Stärken der Mannschaft. Da bis auf Torhüter Paul Reichelt und den Langzeitverletzten Nick Morgenstern allerdings personell nichts gravierendes passiert ist, scheint die Ursache dafür woanders zu liegen. Auch Alexander Kunert sieht die Entwicklungsfelder eher im mentalen Bereich. “Jeder Einzelne sollte sich mal wieder auf seine Stärken besinnen und im Kopf klar und fokussiert sein“, so der HFC-Trainer. Colditz ist in der aktuellen Saisonphase sportlich etwas im Mittelfeld gefangen, weit weg von den Abstiegsrängen und von der Spitzengruppe. Vielleicht ist es das, dass aktuell etwas Leichtigkeit fehlt, oder vielleicht auch der unbedingte Wille. Kunert wünscht sich von seiner Mannschaft einen “mentalen Reset“, um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen. “Wir haben es doch schon genug gezeigt, dass wir es können – auch gegen Spitzenteams”, so der HFC-Trainer.
Seine Mannschaft sollte jetzt nicht resignieren und vor den kommenden Aufgaben Angst haben. Das wäre fatal, denn Angst ist immer der falsche Begleiter. Am kommenden Pfingstwochenende ist Spielpause, und Colditz tut gut daran, die Köpfe seiner Spieler etwas frei zu bekommen. Nächste Woche Sonntag ist dann Spitzenreiter Stahl Riesa in der Hausdorfer Anona-Arena zu Gast. Spätestens da sollte der von Kunert gewünschte “mentale
Reset” vollzogen sein, damit alle HFC-Spieler im Kopf wieder frei sind. Denn dann können sie wie im Hinspiel in Riesa auch gegen den großen Aufstiegsfavoriten bestehen. Zwar wurde das Spiel mit 1:3 verloren, aber Colditz agierte nach der Ampelkarte gegen Kapitän Mörtlbauer über 75 Minuten in Unterzahl.
HFC Colditz: Schiffel – Schirner ab 86. Voigtländer- Schikowski – Schmidt ab 45. Reißig – Käseberg – Mörtlbauer – Köhler ab 80. Heyde- Goll – Demmler ab 64. Granados Silva – Lungwitz ab 86. Zaltzberg – Wagner
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