HFC trotzt eigenen Unzulänglichkeiten – Heimsieg gegen Pirna
Nach der ersten Liga-Niederlage der Saison vom vergangenen Samstag in Gröditz hatte HFC-Coach Kunert eine Reaktion seiner Mannschaft gefordert. Die Reaktion folgte prompt, denn schon unter der Woche war die Beteiligung beim Training gut. Bis auf die verletzten Spieler waren alle dabei. “Ich war mit der Trainingsbeteiligung sehr zufrieden“, so der HFC-Coach.
Nun galt es nur die positiven Eindrücke vom Training am Sonntag auf den Platz zu bringen, und damit tat sich das Team schwer. Von Anbeginn wirkte die Mannschaft irgendwie gehemmt. Eine schlechte Zweikampfquote und unbekannte technische Probleme ließen keinen guten Spielfluss zu. So musste eine Einzelaktion herhalten, um noch vor der Pause in Führung zu gehen. Der junge Israeli Tal Zaltzberg, der sicher aktuell außerhalb des Fußballplatzes kein leichtes Leben hat, wurde im Zentrum angespielt und ließ auf dem Weg in Richtung Tor mehrere Gegenspieler aussteigen, um aus rund 18m das rechte untere Eck anzuvisieren. Pirna-Schlussmann Henker parierte, konnte den Ball aber nur prallen lassen, so dass der mit hohem Tempo eingelaufene Max Demmler vollenden konnte. (41.)
Der Demmler-Treffer sollte für die zweite Hälfte etwas Sicherheit geben, denn nach Wiederanpfiff arbeitete das Team direkt am zweiten Treffer. Justin Lungwitz nach Flanke von Nicolai Goll (52.), Goll selbst nach Eckball von Demmler (53.), und abermals Lungwitz nach Vorlage von Janik Neuhaus (55.) vergaben zunächst. Als dann Nicolai Goll von Justin Lungwitz gut im Strafraum angespielt wurde, ging Goll allein auf den Hüter zu und legte sich den Ball clever an Henker vorbei. Der Pirnaer Schlussmann kam mit seinem Abwehrversuch aber nur noch an die Beine des HFC-Stürmer und brachte ihn zu Fall. Da der eingelaufene Tal Zaltzberg aber zum Abschluss kam und vollenden konnte, blieb der Elfmeterpfiff aus. (62.) – 2:0. Trotz der recht sicheren Führung war Pirna aber noch im Spiel und erarbeitete sich auch einige Möglichkeiten. Die Entscheidung fiel dann in der Schlussphase und Nicolai Goll konnte sich in die Torschützenliste eintragen. (83.) Gut von Lungwitz angespielt, ließ er einen Verteidiger und wie schon vor dem 2:0 den Torhüter aussteigen und konnte im Anschluss unbedrängt ins leere Tor einschießen. Da hatte Goll mal wieder seine ganze Klasse gezeigt.
Auch wenn Kunert kein souveränes Spiel seiner Mannschaft bewundern konnte, war er froh über die drei errungenen Punkte. “Am Ende bin ich froh über das Ergebnis, weil wir drei Punkte geholt und dabei kein Gegentor bekommen haben.“ so Kunert. “Durch unsere Fahrigkeit im Ballbesitz und allen voran unser unsauberes Passspiel entstand das Gefühl, dass wir uns über 90 Minuten gequält haben.” Im Wissen an diesem Tag kein wirklich gutes Spiel gemacht zu haben, hat die Mannschaft aber unterm Strich einen recht deutlichen 3:0-Heimsieg eingefahren. “Trotzdem dürfen wir keinesfalls die Augen verschließen.“ “ Wir müssen weiter hart an uns arbeiten, um erfolgreich zu bleiben und sich als Mannschaft weiterzuentwickeln.” Colditz hat keine Hochkaräter im Team und muss mit seiner jungen Mannschaft Woche für Woche alles in die Waagschale werfen und sich jedes Tor und jeden Punkt hart erarbeiten. Aber die Mannschaft ist lernwillig und mittelfristig damit auf dem richtigen Weg. Nach dem 8. Spieltag steht man mit 19 Punkten auf einem guten fünften Platz.
HFC Colditz: Reichelt-Schirner-Schmidt ab 79. Heyde-Käseberg ab 26. Linder-Köhler-Goll-Demmler-Reißig-Neuhaus ab 63. Morgenstern-Lungwitz ab 83. Moratzky-Zaltzberg ab 63. Granados Silva
Foto: Jens Seifert