Zum Start in seine neue Landesklasse-Staffel Mitte gelang dem HFC Colditz gegen den SV Lichtenberg in den Schlussminuten ein etwas glücklicher 3:1 Sieg.
Unter nahezu optimalen Rahmenbedingungen starteten die Richter-Schützlinge also nun ins Abenteuer Staffel Mitte und bekamen es auch gleich mit einem ordentlichen Kaliber zu tun, denn die Gäste vom SV Lichtenberg erzielten vom Anpfiff weg leichte Feldvorteile, liefen früh an und sorgten so dafür, dass die Hausherren wenig Lösungsansätze im Spielaufbau fanden. Doch der HFC steigerte sich und hätte nach feiner Wollmann-Vorarbeit eigentlich durch den frei aufs Gästetor zusteuernden Niegowski in Führung gehen müssen, doch sein Lupfer-Versuch war nicht gut genug und so landete der Ball in den Händen des lange abwartenden Torwarts. Colditz war nun besser drin in der Partie, gewann an Sicherheit und nahm das Zepter selbst in die Hand, blieb jedoch noch ziemlich fehlerhaft und Tore gelangen hüben wie drüben bis zur Halbzeitpause keine mehr.
Zur zweiten Spielhälfte musste der Doppeltorschütze des Pokal-Hits weichen – Niegowski raus und Drobniak rein ins zentrale Mittelfeld, um dort mehr Präsenz zu erreichen, währen nun Zerbe ins linke Mittelfeld rücken konnte und dort das Flügelspiel beleben sollte. Die Gäste wackelten ein erstes Mal, Colditz riss das Spielgeschehen an sich und gewann endlich auch Zweikämpfe und zweite Bälle im Mittelfeld. Und als ein Schuss des wieder formstarken Lindner wie aus dem Nichts an den Pfosten klatschte, war Pokal-Torwart Toni Bunzel auf angestammter Stürmerposition da und staubte zur 1:0 Führung ab (53.)! Nun ging plötzlich fast alles beim Gastgeber, während sich die Gäste gegen die Niederlage stemmten, allerdings großes Glück hatten, als Wollmann sich freigeschlichen hatte und mit seinem Abschluss am Torwart scheiterte. Im Gefühl der Überlegenheit jedoch machte sich ein wenig der Schlendrian breit beim HFC, man half sich nicht mehr so gut gegenseitig aus in den Zweikämpfen, verlor wieder mehr Bälle, spielte Fehlpässe oder klärte halbherzig und ehe man es sich versah, kamen die Lichtenberger durch den durchgebrochenen Kluge zum Ausgleich (70.) und waren in der Folgezeit wieder besser im Spiel und der Führung näher als Colditz!
Der HFC profitierte in diesem Spielabschnitt auch von vergebenen klaren Einschussmöglichkeiten der Gäste, doch wohl dem Trainer, der in dieser Phase solche Spieler wie die Neuzugänge Neumann und Eisert ins Spiel werfen kann, zudem den Stürmer Bunzel in die Abwehrreihe beordern und auch für den angeschlagenen rechten Außenverteidiger mit Lindner eine interne Lösung auf dem Platz finden kann! Neumann sortierte das Mittelfeldspiel des HFC nun wieder besser oder klärte in höchster Not, während Eisert auf der linken Bahn mit seiner individuellen Klasse für viel Wirbel sorgte und seine Mitspieler in Szene setzen konnte. So auch in der 90. Minute, als deutlich wurde, dass der HFC den Sieg noch wollte! Eiserts guter Freistoß vors Gästetor sorgte dort für viel Gewusel und irgendwie brachte der eine Innenverteidiger (Mörtlbauer) den Ball zum anderen (Bunzel) und er zappelte im Netz – 2:1 und Jubel grenzenlos! Allerdings war das noch nicht der Schlusspunkt in dieser Begegnung, denn nach einem weiteren Konter der Colditzer gegen nun alles riskierende Gäste war es Christopher Zerbe, der zunächst abgeblockt wurde, dann jedoch gedankenschnell die Schusschance erkannte und das Leder mit seinem starken linken Fuß gekonnt ins lange Eck schlenzte. Der Deckel war drauf und die ersten drei Punkte eingefahren.
Alles in allem ein hartes Stück Arbeit gegen einen starken Staffelkontrahenten, wobei man sich das nötige Glück erzwungen hat und unbedingt bis zur letzten Sekunde den Auftakt-Dreier wollte. Diese Mannschaft kann einiges bewegen, wenn sie weiter so hart an sich arbeitet und die Stärken ihrer Einzelspieler immer besser bündeln kann zu einer Teamleistung, die Mut macht.
Der HFC Colditz spielte mit:
Türpe- Beer(Neumann), Schmidt, Mörtlbauer, Leonhardt(Eisert)- Niegowski (Drobniak), Lindner, Wollmann, Bauer, Zerbe(1)- Bunzel(2)