Großenhainer SV 6 - 0 HFC Colditz

27. April 2024 - 15:00

Colditz vergeigt Topspiel und geht in Großenhain regelrecht unter

Diese Reise auf die Großenhainer Jahnkampfbahn hatten sich HFC-Trainer Alexander Kunert und seine Mannschaft sicher anders vorgestellt. Am 24. Spieltag der Landesklasse-Mitte kam Colditz beim Topspiel in Großenhain mit 0:6 unter die Räder und enttäuschte dabei auf ganzer Linie. Das Team um HFC-Kapitän Kevin Mörtlbauer schaffte es nicht zu verhindern, dass Großenhain ihnen ihr eigenes Spiel aufdrängen konnte und sie regelrecht auseinander nahm. Die Schützlinge von Cheftrainer Roy Burkhardt spielten sich in einen Rausch und hatten mit Colditz keine Gnade. Sein Trainerkollege auf der anderen Seite war natürlich schwer bedient. “Wir waren an diesem Tag nicht in der Lage uns gegen die drohende Niederlage zu wehren und haben Großenhain einfach machen lassen”, so der enttäuschte Gäste-Coach Kunert.
Dabei begann das Spiel aus Colditzer Sicht gar nicht schlecht, und sie hätten ihrerseits früh mit einer Doppelchance in Führung gehen können. Paul Köhler steckte einen Ball gut auf HFC-Routinier Nicolai Goll durch, der im Zentrum noch zum frei stehenden Tal Zaltzberg passte. Der Zaltzberg-Schuss konnte noch geblockt werden, Daniel Granados Silva bekam beim Nachwaschen keinen richtigen Druck hinter den Ball. (5.) Da war für die Gäste definitiv mehr drin. Doch statt weiter dran zu bleiben und den Gegner in seine Hälfte zu drängen, verloren die Gäste etwas den Faden. Großenhain übernahm mehr und mehr das Geschehen und kam zu guten Torgelegenheiten. Jaden Noah Schulze scheiterte zunächst noch am Colditzer Querbalken und am gut reagierenden Leon Schiffel. (11.) GFV-Kapitän Martin Brunzel machte es kurz danach deutlich besser. Nach einem langen Ball und perfekter Annahme konnte er mit einem satten Schuss ins Eck treffen. Schiffel war bei Brunzels Schuss machtlos. (18.) Colditz fand nach dem Großenhainer Führungstreffer nicht mehr statt und ergab sich wehrlos seinem Schicksal. Folgerichtig und absolut verdient dann auch der nächste Treffer von Björn Große. (31.) Beim dritten Großenhainer Treffer durch Konstantin Hänsel half die gesamte HFC-Verteidigung gehörig mit, weil sie den Ball einfach nicht heraus bekamen. (41.) Und damit noch nicht genug. Nach seinem Lattentreffer aus der Anfangsphase machte es diesmal Jaden Noah Schulze besser und versetzte mit seinem Treffer zum 4:0 den Gästen den KO-Stoß. (44.) 0:4 aus Sicht des HFC Colditz – von den treuen Gästefans wusste keiner mehr, wann es sowas schon mal gegeben hatte.
Auch HFC-Trainer Kunert war völlig bedient und muss seinem Team in der Kabine so richtig den Marsch geblasen haben. Augenzeugen berichteten, dass bei seiner Halbzeitansprache die Wände kräftig wackelten. Mit der Einwechslung von Jonas Walther setzte er auch ein personelles Zeichen von der Bank. Mit ihm zeigten die Gäste im zweiten Abschnitt auch direkt ein anderes Bild. Walther zog das Spiel direkt an sich und forderte im Mittelfeld immer den Ball. Er war auch Vorlagengeber für die erste gute Gelegenheit in Halbzeit zwei, Daniel Granados Silva setzte seinen Abschluss nur knapp drüber. (50.)
Als Tal Zaltzberg frei vor Paul Hauke auftauchte, hatten eigentlich alle den Torschrei für Colditz auf den Lippen, aber auch Zaltzberg setzte den Ball über das Gehäuse. (75.) Irgendwie sollte es an diesem Tag einfach nicht sein. Stattdessen machten in der Schlussphase Louis Schmidt (79.) und erneut Jaden Noah Schulze (82.) das halbe Dutzend perfekt. Großer Jubel auf der einen, und hängende Köpfe auf der anderen Seite. Alexander Kunert war die riesige Enttäuschung direkt anzusehen. “Ich werde meine Mannschaft jetzt nicht öffentlich zerpflücken, aber dieser desolate Auftritt macht mich schon etwas fassungslos”, so der HFC-Coach. “Wir hätten früh in Führung gehen müssen und auch im weiteren Spielverlauf klare Chancen teilweise kläglich vergeben, es auf der anderen Seite

der Großenhainer Mannschaft aber viel zu einfach gemacht.” Dass es seine Mannschaft besser kann, hat sie auch in dieser Saison schon mehrfach bewiesen.
“Wir werden das Spiel intern aufarbeiten, und hoffentlich die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen”. Am kommenden Sonntag kommt Freiberg in die Hausdorfer Anona-Arena, die ihrerseits 5:0 gegen Gröditz gewinnen konnten. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen aus der Formkurve nicht sein.
HFC Colditz: Schiffel – Schmidt – Käseberg – Mörtlbauer – Köhler ab 75. Schirner – Goll – Heyde ab 46. Walther – Reißig – Granados Silva ab 81. Voigtländer – Wagner – Zaltzberg